Buddhistische Gemeinschaft Schweiz

 



Der Kanon kommt 1057 n. Chr. nach Pagan (Oberbirma)

"Den bedeutendsten Wendepunkt in der religiösen Geschichte Birmas stellt die Einführung des Theravãda im birmanischen Reich durch König Anuruddha oder Anawrahta (1044-1077) dar. Die birmanischen Chroniken berichten, daß Anuruddha von einem Mon-Mönch namens Shin Arahan bekehrt wurde, daß es aber keine Kopien der heiligen Schriften und keine Reliquien in Pagan gab. Der Mon-König lehnte die Bitte des birmanischen Königs ab, ihm eine Kopie der heiligen Schriften und einige Reliquien zu überlassen. Daß dies nun wirklich, wie die Chronik-Texte behaupten, der Kriegsgrund gewesen ist, ist nicht sehr wahrscheinlich; jedenfalls eroberte Anuruddha im Jahre 1057 Thaton (Pegu), nahm den Mon-König gefangen und brachte ihn zusammen mit seiner Familie, aber auch mit zahlreichen Mönchen und Handwerkern sowie mit den heiligen Schriften des Theravãda auf 30 weißen Elefanten in seine Hauptstadt Pagan. Mit ihnen gelangten Mon-Kultur und Theravãda-Buddhismus zu den Birmanen. Die Vorherrschaft der tantrischen Mönche in Birma war nun gebrochen, und obwohl ihre Lehre vor allem in Randgebieten Birmas noch eine Zeitlang weiterlebte, ging ihr Einfluß stetig zurück, während sich der der orthodoxen Richtung bald in allen Teilen des Landes bemerkbar machte." (von Bechert, Heinz in Bechert, Heinz & Gombrich, Richard: Der Buddhismus. Geschichte und Gegenwart. München 1984, Vlg Beck, C. H., S. 170-171)

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