Buddhistische Gemeinschaft Schweiz

 



Dritte Stufe: Sammâvaca, rechte Rede

Was ist nun, ihr Mönche, rechte Rede?

[Überwindung der Lüge:] Da hat jemand, ihr Mönche, das Lügen überwunden, vom Lügen hält er sich fern. Die Wahrheit spricht er, der Wahrheit ist er ergeben, standhaft, des Vertrauens würdig, kein Heuchler und Schmeichler der Welt. 

[Überwindung der Verleumdung:] Das Verleumden hat er überwunden, vom Verleumden hält er sich fern. Was er hier gehört hat, erzählt er dort nicht wieder, um jene zu entzweien, und was er dort gehört hat, erzählt er hier nicht wieder, um diese zu entzweien. So einigt er Entzweite, festigt Verbundene, Eintracht macht ihn froh, Eintracht erfreut ihn, Eintracht fördernde Worte redet er.

[Überwindung der grober Worte:] Grobe Worte hat er überwunden, von groben Worten hält er sich fern. Worte, die frei von Schimpfen sind, dem Ohre wohltuend, lieblich, zum Herzen dringend, höflich, viele erfreuend, viele erhebend, solche Worte spricht er. (M).

Denn er weiß: In wem der Gedanke lebt: "Verleumdet hat er mich, geschlagen, vergewaltigt hat er mich und beraubt," der wird nimmer frei von Haß; denn nie wird Haß durch Haß gestillt; durch Güte wird Haß überwunden, das ist ein ewiges Gesetz. (Dhammapada, 4-5). Und er erinnert sich der Worte des Erhabenen: "Wenn auch, ihr Mönche, Räuber und Mörder mit einer Säge Gelenke und Glieder abtrennten, so würde, wer da in Wut geriete, nicht meine Weisung erfüllen. Da habt ihr euch nun, meine Mönche, wohl zu üben: "Nicht soll unser Gemüt verstört werden, kein unheilsamer Laut unseren Lippen entfahren, freundlich und mitfühlend wollen wir bleiben, liebevollen Gemütes, ohne heimliche Tücke; und jene Person werden wir mit liebevollem Gemüte durchstrahlen: von ihr ausgehend werden wir dann die ganze Welt mit liebevollem Gemüte durchstrahlen, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem," also habt ihr euch, meine Mönche, wohl zu üben." (M 21).

[Überwindung unnützer Rede:] Da hat ferner, ihr Mönche, jemand das Schwätzen überwunden, vom unnützen Reden hält er sich fern. Zur rechten Zeit spricht er, den Tatsachen gemäß, auf den Sinn bedacht, der Lehre und Ordnung getreu; seine Rede ist inhaltsreich, gelegentlich mit Gleichnissen geschmückt, klar und bestimmt, ihrem Gegenstande angemessen; denn er denkt an die Weisung, die da lautet: "Trefft ihr euch, meine Mönche, so geziemt euch zweierlei: Lehrreiches Gespräch oder heiliges Schweigen." (M).

Dies, ihr Mönche, ist rechte Rede.

weiter